Di,
15.9.

Tag 7: Korsika, San Fiorenzo

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 Kosika 2009

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Der Plan für heute war: weiter Richtung Süden an der Westküste entlang. Zuerst habe ich einen Tip meiner lustigen schweizer Nachbarn, Urs und Heidi, beherzigt: Zum Strand nach Saleccia, ein Stück die D81 entlang. Leider hat mein Technik- Equipment keinen Strom mehr, sonst hätte ich den Weg dorthin gerne aufgezeichnet. Der Typ, der auf dem Camping mitarbeitet, ist ein wenig stoffelig und nicht ganz so "Wohlgemuth" wie die Chefin, und er war damit überfordert, den Kram über Nacht an eine Steckdose zu hängen. Naja, der XT war's egal: 12km Enduro-Feldweg mit Sand- und Fels-Passagen packt sie auch so - das dachte ich zumindest... Gestern hatte ich ein kleines Wartungs-Programm inklusive Kette spannen durchgezogen, aber voll beladen im Gelände habe ich dann festgestellt, dass die Spannung etwas zu sportlich gewählt war: Mit dem Gewicht des Gepäcks auf dem Heck, federten die hinteren Stoßdämpfer stark ein, mit der Folge, dass die Schwinge in dem Moment beinahe waagerecht stand und die Kette maximal gespannt wurde. Kein Problem, dann wird sie eben wieder etwas entspannt, dafür habe ich ja schließlich kiloweise Werkzeug und Ersatzteile dabei. Irgendwann hat's dann in jedem Schlagloch so komische Geräusche gemacht, dass ich mir die Sache dann doch etwas genauer anschauen wollte - der Versuch ist allerdings schon dabei gescheitert, als ich die Fuhre auf den Ständer stellen wollte. Wat is datt dann??? Wieso ist der Ständer denn plötzlich zu lang? Und warum hat die Karre eine Straßenlage wie ein Chopper...??? Erste Diagnose: Die Stoßdämpfer sind komplett eingefedert und entspannen sich nicht mehr. Hä??? Sind die Dinger etwa im Eimer? Verdammte Scheiße, das wird teuer und vor allem: wie geht die Reise denn so weiter? XT-Chopper mit Hard-Tail? Fuck.

Stimmung auf dem Tiefpunkt. Was tun? Bin dann erstmal wieder die paar Km zurück auf den Camping-Platz geeiert, auf dem ich kurz zuvor meinen Plunder zusammengepackt hatte. Nachdem die Koffer demontiert waren zeigte sich dann der Kasus knaxus: der Kofferträger hatte sich links am unteren Federteller des Dämpfers eingehakt (daher konnten die Dämpfer nicht mehr ausfedern) und ein Halter am Träger war durch die Spannung gerissen. Die Kleine hat einen guten Satz gemacht, als ich den Träger mit dem dicksten Schraubenschlüssel freigehebelt hatte, fiel auf die Seite und: Blinkerglas kapott. Meine Erleichterung darüber war mindestens genau so groß, wie die der Stoßdämpfer, denn ein Blinkerglas fahre ich auf meinen Ausflügen mit der Kiste seit gut 20000km spazieren. Schwer erleichtert bin ich dann noch in die Citroen-Garage im Ort getuckert und habe dort den Träger wieder in bester Africa-Engineering-Manier repariert. Hach, ist das schön: auf der einen Seite muss man bei so einer Tour mit einer XT500 mit derartigen Reparaturen ständig rechnen, auf der anderen Seite klappt das auch und die Reise geht weiter. Geil ;)

Nach dem Abenteuer habe ich mir erstmal ein Fläschchen guten Rotweins gegönnt (zugegeben: das hätte ich sowieso gemacht) und mich vom Gesang der Zikaden und dem Rauschen der Wellen in den Schlaf wiegen lassen.


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