Sa,
19.9.

Tag 11: Fähre Bastia - Genua

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 Kosika 2009

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Mensch, das gibt's ja nicht: heute schien schon wieder die Sonne! Ich konnte in Ruhe frühstücken und meine Sachen im Trockenen packen. Sollte es ein sonniger Abschied von der Insel der Schönheit werden? Nach den Erfahrungen der letzten Tage war ich gleichzeitig hoffnungsvoll, wie skeptisch. Und siehe da: kaum lief der Motor, fielen die ersten Tropfen vom Himmel. Jetzt steht es fest: das muss definitiv an den Vibrationen liegen ;) Allerdings tröpfelte es diesmal nur leicht, daher wurde die Warterei im Hafen vor der Fähre nicht all zu unangenehm.

Kaum hatte ich am Kai die XT abgestellt, da rief jemand in meinem Rücken "Ey, Du alter Rocker, willste 'n Bier?" - so ein Zufall: ich wusste zwar, dass Arbeits-Kollege Daniel aus Köln zur gleichen Zeit auf der Insel war, aber dass wir uns quasi zur Abreise trafen, war schon witzig. Weniger lustig waren allerdings die Neuigkeiten aus Köln von gestern, die ich ihm mitteilen musste. Er hatte sich zusammen mit seiner Begleitung für die Überfahrt eine Kabine geordert, da die beiden durch die Nacht zurück nach Köln fahren wollten, während ich noch eine Nacht in Genua bleiben wollen musste.

Ich machte es mir ebenfalls zunächst unter Deck, allerdings in der "Holzklasse", gemütlich, da inzwischen wieder dicke Regentropfen gegen die Scheiben klatschten - hatte ich etwa vergessen, den Motor auszumachen? Kaum hatte die Fähre das Cap Corse passiert, brachen aber wieder Sonnenstrahlen durch die Wolken und ich verlegte meinen Platz auf's Sonnendeck, das für die Überfahrt seinem Namen alle Ehre machen sollte.

Cap Corse und die Insel im Regen Ankunft in Genua

Gegen 20h tuckerten XT und ich von Bord - und in den folgenden zwei Stunden rächte sich meine schlechte Organisation dieses Teils der Reise: Ich hatte weder eine Karte der Gegend am Start, noch irgendeine Ahnung, welchen Schildern ich folgen sollte und kurvte so zwei Stunden lang durch Genua und auf verschiedenen Autobahn-Abschnitten um die Stadt herum. An einer Autobahn-Tanke besorgte ich noch schnell was zum Abendessen - keine schlechte Entscheidung, denn dort kam ich mit drei zuckersüßen Genueserinnen ins Gespräch - leider war mein Eindruck wohl nicht mitleiderregend genug, denn keine von ihnen wollte mir ein Nacht-Quartier anbieten ;) Sie erklärten mir aber zumindest, welchen Schildern ich folgen müsste, um den Camping wieder zu finden, vor dessen Tor ich um kurz nach 22h stand. Kein Mensch zu sehen, nur das Schild: ab 22h geschlossen. Na toll. Ok, um die 20 Euro für die Nacht war's mir nicht schade, aber vom Wetter der letzten Tage eingeschüchtert war ich mir nicht sicher, ob es eine gute Idee sein würde, einfach unter freiem Himmel zu pennen. Das geschlossene Tor und meine Unkenntnis der Gegend nahmen mir die Entscheidung ab und ich fuhr noch ein paar Meter das Küstensträßchen entlang, um dann an einem verlassenen Haus mein Nachtquartier aufzuschlagen.

Eine gute Entscheidung: ich schlief unter einem schönen Sternenhimmel, das Meer sowie das hell erleuchtete Genua im Blick und das Rauschen der Wellen im Ohr. Heute bestand mein "Abendessen" aus Delikatessen der etwas bodenständigeren Art: Dortmunder Actien-Bräu aus der (pfandfreien) Dose, dazu Camel-Zigaretten. Auch nicht schlecht, ist ja schließlich eine Motorrad-Tour ;) Bei meinen "Abendessen" konnte ich auf dem Meer Gewitter beobachten: Ob's das arme Korsika schon wieder um die Ohren kriegt? Diesmal hoffte ich, dass das Wetter dort bliebe - und so sollte es für die Nacht auch sein.


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